Die Anfaenge der Menschheitsgeschichte ist zeitlich kaum zu bestimmen. Letztlich aber befinden wir uns selbst erst am Anfang wichtiger Erkenntnisse, die zu einer friedlicheren und sozial gerechteren Welt beitragen könnten.
In der historischen wie gegenwärtigen Wirklichkeit spiegelt sich immer auch die Wahrheit der Sieger in der Geschichte und den Mächtigen der Gegenwart wieder. Natürlich sind auch die Mythologien der Welt von diesen Wahrheiten geprägt. Für die Utopie bedeutet das, solange sie sich nicht der Wirklichkeit gesellschaftlicher Machtverhältnisse bewusst ist, wird sie unweigerlich von dieser geprägt sein. So bleibt die Utopie in der Gegenwart und Geschichte sozialer Ungleichheit gefangen.
Mythologien dien(t)en dazu, das eigene Ordnungssystem als einzig Wahres zu legimtieren. So wurde auch der Mythos in die Welt gesetzt, dass bestimmte Geschlechter und Voelker Anderen ueberlegen seien. In der utopischen Malerei geht es nicht zuletzt darum, derartige Irrtuemer aus der Welt zu raeumen.
Mythologie ist nicht allein der Vergangenheit verschiedener Kulturen und Religionen vorbehalten, sondern ist vielmehr eine Sammlung von Erzaehlungen unserer Vorstellungswelten. Aktuell gibt es jedoch (noch) keine Mythologie, die unser aller Geschichte(n) erzaehlt.
Im Laufe unseres Lebens ist es uns selbst vorbehalten, Mythologie und Wirklichkeit in Einklang zu bringen. Nichts ist fuer alle Ewigkeit gueltig. So wie nichts fuer alle Zeit an Gueltigkeit verliert.
Es ist noch nicht so lange her, als ich mich wegen der These, dass die Schlange in der deutschen bzw. nordischen Mythologie nicht nur ein Symbol des Boesen, sondern auch als Schutzgeist angesehen wurde, verteidigen musste. Dank einer wiederentdeckten Quelle, kann ich meine These nun auch belegen.
Anders als in vielen Bildern, die den Faehrmann als monstroese und finstere Gestalt zeigen, sehe ich in ihn vielmehr den Begleiter auf der Ueberfahrt auf unbekannten Grund und zu unbekannten Ufern.