Damit Kuenstlerinnen und Kuenstler nicht von angeblichen Kaufinteressentinnen getaeucht und um ihr Gewld betrogen werden, moechte ich hier ueber meine juengste Erfahrung berichten.
Die Gegenwart, gepraegt von Pandemie, Existenzangst und Krieg, gebiert unweigerlich Dystopien als scheinbar einzig moegliche Option. Insofern erweist sich die Gegenwart als Denkgefaegnis, das ich mit dem Mittel der utopischen Malerei aufzubrechen versuche.
Eine Kunst, die vorgibt mit Traditionen zu brechen, ist eine verlogene Kunst, die sich einem Markt und einer Gesellschaftsordnung unterwirft, die vorgibt, alternativlos zu sein.
Wovon sprechen wir, wenn wir von Kunst sprechen? Und wer weiss, dass "freie Kunst" freien Maennern vorbehalten war (und ist?), die fuer ihren Brotererwerb nicht arbeiten muessen? Von dieser Kunst will ich mich frei sprechen.
Nicht wenige Kuenstlerinnen und Kuenstler sind in der jetzigen Pandemie in ihrer Existenz bedroht. Allerdings ist die Existenzbedrohung ein allgegenwaertiges Thema, das sich nicht allein auf die Zeit der Pandemie beschraenkt. Und eine kleine Mitschuld tragen Kuenstler*innen selbst.
Wie frei ist meine Kunst? Wie frei bin ich von aeusseren Zwaengen? Kann oder muss ich mich sogar als Kuenstler von aeusseren Zwaengen befreien, um freie Kunst zu machen? Oder ist Kunst ohnehin frei in einer Gesellschaft, die sich die Freiheit auf die Fahnen geschrieben hat?
Was und wie es vor der Pandemie war und danach kommen wird. Jetzt und in Zukunft brauchen Kuenstler*innen ein Publikum und Menschen, die sich fuer unsere Werke interessieren und vor allem auch kaufen.
Eine Reise in die so genannte Provinz lohnt sich allemal und bringt neue Erkenntnisse gegenueber dem in der Tat provinziellen Kunst- und Kulturbetrieb einer selbsternannten Kunstmetropole.
Unter den Bedingungen der aktuellen Corona-Pandemie ist die diesjaehrige Ausstellung vom Atelier Corazon Verde bei "48 Stunden Neukoelln" nur online zu erleben. Premiere ist am 19. Juni um 19 Uhr.