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Gorgo Medusa

Frau mit unzaehligen Schlangen an Kopf und Koerper und in den Haenden haltend in einer wuesten Landschaft mit Gebirge (atlasgebirge) im Hintergrund. Im Vordergrund liegt ein versteinerter Kopf eines Mannes.
Gorgo Medusa, Acryl auf Leinwand, 60 cm x 80 cm, 2025

Der Schrecken weilt jenseits unserer Grenzen: in den Tiefen der Erde und am Rande unserer Vorstellungswelt. Also werden die Schreckgestalten der griechischen Mythologie wie die Gorgonen am äußersten Rande der damals bekannten westlichen Welt verortet. Zudem sind sie weiblichen Geschlechts und Töchter der Geschwister Phorkys und der Keto, Gottheiten der Unterwelt bzw. Seeungeheuer.

 

 Ich kann mir eine erste Begegnung der Hellenen mit fremden Völkern in der der Gegend um das Atlasgebirge gut vorstellen. Zu dieser Zeit könnte diese Gegend sogar noch eine Landschaft mit reicher Flora und Fauna gewesen sein. Dort erschienen ihnen plötzlich die Gorgonen, schreckliche Wesen, die den Hellenen mit furchteinflößenden Masken und Bemalungen gegenübertraten, um sie abzuschrecken und vom weiteren Vordringen abzubringen. Der Schrecken muss zunächst einmal eindringlich gewesen sein, aber auch nicht tödlich. Gleichwohl waren die Eindringlinge angesichts der Schreckgestalten geschockt, aber nicht zu Stein erstarrt, so dass sie die Flucht ergreifen und später von der unheimlichen Begegnung erzählen konnten. Später machten sich dann heldenhafte Männer auf den Weg, um die schrecklichen Gestalten besiegen und enthaupten zu können. Das änderte zwar nichts an der Gegenwart unsterblicher Gottheiten der Unterwelt, aber offenbarte die Sterblichkeit der schrecklichen Medusa, des einst schönen Mädchen, das vergewaltigt wird und zur Strafe dafür von Athene, der Kopfgeburt des Zeus, in ein Ungeheuer verwandelt wird, um schließlich vom heldenhaften Perseus enthauptet zu werden. Ein nachhaltiger Mythos wie mir scheint, der zeigt, wie fremde Feinde entmenschlicht werden, um sie am Ende ruhigen Gewissens missbrauchen und töten zu können. Die Schattenseite aber ist, dass eine stigmatisierte Medusa nichts mehr zu verlieren hat. Nichts wird sie mehr davon abhalten können, fürchterlich zurückzuschlagen. Dieser Mythos ist noch nicht zu Ende erzählt.

 

 

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