Flatterhaft. Mitunter trifft das auch auf mich zu, wenn ich nichts zustande bringe oder mir jede Motivation fehlt, überhaupt einen Pinsel in die Hand zu nehmen. Das passiert mir bisweilen, und es ist mir jetzt passiert: ein Zustand, der sich über Tage, Wochen und Monate erstrecken kann. Da hilft nichts dagegen. Ich muss diesen Zustand einfach zulassen, warten und auf eine Änderung hoffen. Diese Änderung ist nun endlich eingetreten, und es ist ein Schmetterling entstanden.
Dafür gibt es keinen Grund. Der Schmetterling ist keine Analogie zu irgendwas und auch keine Metapher, die für irgendwas steht. Oder doch? Aber ich weiß es nicht. Vielleicht ist er einfach nur schön. Immerhin wurde sein Körper (noch) nicht mit der Nadel eines Jägers von Schmetterlingen durchbohrt: eine Leidenschaft, die mich an wissenschaftliche Zeugnisse von zum Aussterben verurteilter Völker erinnert. Nachdem die Völkerschauen etwas aus der Mode gekommen sind, ist ein Großteil der Ausbeute ethnologischer Jäger und Sammler heute noch in zahlreichen Museen präsent. Abgesehen von den heiß begehrten Mumien sind Menschen in Museen jedoch selten ausgestopft zu sehen. Wobei bezweifelt werden darf, ob dies humanitären Gründen geschuldet ist.
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