Die Anfänge der Menschheitsgeschichte lassen sich zeitlich kaum näher bestimmen. Als die Menschen begannen, über sich selbst und die Welt nachzudenken, waren sie, wie ich vermute, weder emotional noch geistig von unserem heutigen Empfinden und Wissen entfernt. Mögen die technischen Innovationen von heute die Menschheit von damals zwar in Erstaunen versetzen, verfügen heute nur wenige Menschen über ausreichendes Wissen zu den im Alltag angewandten Techniken. Auch was wir heute über die Entstehung der Welt und die Entwicklung von Flora und Fauna wissen, unterscheidet sich von den mythischen Erzählungen häufig nur durch die Wortwahl, wo sich eine trockene Sprache der Wissenschaft einer poetischen der Mythologien gegenübersteht. Gewissermaßen kann angesichts einer Vielzahl aktueller Wissenslücken von der Entzauberung der Welt der Wissenschaft gesprochen werden, die den Anspruch erhob, alle Fragen beantworten zu können. So lange nicht alle Fragen wissenschaftlich beantwortet werden können, bleibt auch heute noch ein Zauber der Welt zurück, dem wir gestern wie heute gegenüberstehen.
Unsere Vertreibung aus dem Paradies war unserem Drang nach Erkenntnis geschuldet, deren Kehrseite es war, dass wir von da an die Verantwortung für unser Tun selbst tragen mussten. Unsere Fehlleistungen ließen sich im Laufe der Geschichte zunehmend weniger auf göttliches Schicksal zurückführen. Nichtsdestotrotz führte unser Tun immer wieder zu Konflikten, die wir zwar erkannten, aber bis heute nicht zu lösen vermochten. Weder die geistige Aufklärung noch der technische Fortschritt haben daran etwas ändern können. Angesichts dieser Erkenntnis stünde uns ein gewisses Maß an Bescheidenheit gut zu Gesicht, eine Bescheidenheit, die womöglich zu einer friedlicheren und sozial gerechteren Welt beitragen könnte.
Die Zeit der Anfänge ist schwer zu bestimmen, zumal wir uns selbst erst am Anfang wichtiger Erkenntnisse befinden.
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