An heißen Tagen wie diesen, wächst in uns der Wunsch nach einer Eiszeit. Zumindest wünschen wir uns diese als kurzfristige Erfrischung. Denn nach nur wenigen Minuten wird die in der Eislandschaft herrschende Kälte in uns den entgegengesetzten Wunsch entfachen. Dabei ist die jetzt hier vorherrschende Hitze nur ein Vorzeichen einer sich anbahnenden Eiszeit. Zumindest haben das Klimaexpert*innen zu meiner Schulzeit behauptet. Inzwischen ist es mir jedoch egal geworden, ob wir an Dürre oder Vereisung zugrunde gehen werden. Die Aussichten sind gleichermaßen schlecht.
Während wir unter der klimatischen Hitze leiden, leiden wir zugleich an der Zunahme sozialer Kälte. Die ist jedoch so stark angewachsen, dass wir sie kaum noch wahrnehmen. So lange wir uns selbst (noch) nicht betroffen fühlen, bleibt unser Mitgefühl für die davon Betroffenen aus. Das ist normal und gehört gewissermaßen zum Kalkül derjenigen, die davon profitieren. Da unsereins vom Abfall dieses Kalküls mit profitiert, wenn wir beispielsweise telefonieren, E-Bike fahren oder im Internet surfen können, weil Kinder irgendwo auf der Welt seltene Erden für die dazu verwendete Hardware aus der Erde kratzen, ist es ein Leichtes, uns von der Notwendigkeit sozialer Ungleichheit zu überzeugen. Bei all dem ist es ratsam, einen kühlen Kopf zu bewahren.
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