Nachdem wir zwei Jahre lang in einer Selbstisolation leben mussten, werden wir jetzt als Kriegsteilnehmer*innen vereinnahmt. Denn gefragt wurde ich nicht, ob ich daran teilhaben will. Da dies jedoch auch denen bekannt sein dürfte, die das alles zu verantworten haben, erklären sie uns unermüdlich, dass „wir“ dabei für eine gute Sache stehen: Demokratie, Menschenrechte, Freiheit usw. Ungeachtet dessen, dass bislang der Staat, den wir jetzt in unseren Schutz nehmen sollen, weder demokratische Strukturen aufweist noch Menschenrechte schützt und durch und durch korrupt ist.
All das soll uns aber nicht weiter interessieren. Wichtig ist nur zu wissen, dass wir die Guten und die Anderen die Bösen sind, wie das bereits vor 80 Jahren der Fall war. Warum sollten „wir“ das und „wir“ uns selbst verändert haben?
Alles ist so einfach: wie beim Kasperletheater. Da haute einst „unser“ Kasperle auf Juden und Bolschewiken ein. Und „unser“ Kasperle hat nicht aufgehört, für die Seite der Guten zu kämpfen, und auf dieser Seite stehen „wir“ nun einmal heute noch. Wer darf, kann und will da widersprechen?
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