Im Theater ist alles möglich, anders als in der Wirklichkeit. Oder? Die Wahrheit ist: alles, was im Theater möglich ist, ist es auch in der Wirklichkeit. Es gibt nichts, was nicht auch im wirklichen Leben verwirklicht werden könnte. Wir sind jedoch im Glauben gefangen, dass unsere Wirklichkeit gar nicht anders sein könnte, als sie ist. Es ist ein Denkmuster, das auf vielen Falschbehauptungen historischer Entwicklungen basiert, die es in Wahrheit nie gegeben hat. Am Ende, heute, glauben wir, dass alles so enden musste, wie wir es jetzt erleben: vom Jäger und Sammler, zum Ackerbauern, zum Patriarchat, zum Kapitalismus – Evolution und Zivilisation. So ist es nun einmal. Als ob wir nicht über den Tellerrand schauen könnten.
Wenn Pipi Langstrumpf singt „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“, können wir alle mit einstimmen. Warum auch nicht? Wer oder was hindert und daran, die Welt so zu machen, wie sie uns gefällt? Schließlich sind wir der Souverän. Oder etwa nicht? Also lasst uns anfangen Theater und Möglichkeiten gesellschaftlichen Zusammenlebens zu spielen und zu sehen, was am besten funktioniert. Dann brauchen wir das nur noch in die Wirklichkeit übertragen, um fortan in einer Welt zu leben, wie wir sie haben wollen. Die Mühe sollten wir uns machen, wenn es uns ernst ist, mit einer Welt, wie sie uns gefällt.
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