Phoenix oder die Mythen um die Traditionsbrueche in der Kunst

ein im Wasser nach Luft ringender Mensch
Luft, Acryl auf Baumwolle, 40 cm x 60 cm, 2021

 Es heißt oft, Künstlerinnen und Künstler erschaffen sich täglich neu. Auch deren Werke, sollen sie als zeitgenössisch angesehen werden, seien wie aus dem Nichts entstanden: jenseits von Geschichte, Biographien und Traditionen. Wenngleich dies in der Kunstwelt einem Mantra gleich wiederholt wird, ist der Bruch mit der Tradition nichts weiter als ein Werbetrick und am Ende eine Lüge. Allerdings werden Lügen nicht selten so oft wiederholt, dass der Glaube am Wahrheitsgehalt wächst.

 

Utopische Malerei knüpft dagegen bewusst an Biographien, Mythologie(n), Geschichte(n) und Traditionen an, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen und etwas Neues zu erschaffen. Alles andere ist billiger Schwindel, ein Hokuspokus von Künstlerinnen, Künstlern und Kuratorinnen eines missratenen Kunstmarktes. Darum ist die Überwindung dieses Schwindels wesentlicher Bestandteil utopischer Kunst im Allgemeinen und utopischer Malerei im Besonderen. Künstlerinnen und deren Werke haben etwas zu erzählen. Wenn nicht, handelt es sich um Künstlerinnen und Werke von Beliebigkeit, die einzig und allein dem Zweck dienen, einer sinn- und seelenlosen Kunst einen ökonomischen Wert beizumessen.

 

 

Malerei wird seit langem schon für tot erklärt, um der Scharlatanerie einer „von Tradition befreiten Kunst“ eine Aufmerksamkeit zu verleihen, die sie nicht verdient. Zugleich geht damit eine seelische Entfremdung von Menschen in einer materialistischen Gesellschaft einher, die von Markt und „Kunst“ als alternativlos gepriesen wird. Daher ist die utopische Malerei eine Oase in der Wüste des zeitgenössischen Kunstmarktes für all jene, die es nach wahrhaftiger Kunst dürstet.

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