Zeitlose Kunst zu schaffen ist das zentrale Anliegen meiner Malerei. Dagegen würde es mich langweilen, etwas zu malen, was allein unsere Gegenwart kennzeichnet. Nur wenige Augenblicke später gehört es bereits der Vergangenheit an. Zugleich möchte ich darauf hinweisen, dass das Utopische meiner Malerei nicht der Entwurf einer perfekten Utopie, sondern vielmehr eine Vorstellung einer möglichen aber auch noch auf Fehler zu überprüfende Utopie ist.
Wenngleich ich selbst den Anspruch erhebe, zeitlose Kunst zu produzieren, lebe ich in einer Zeit, die auf Kunst und vor allem auf Künstler*innen verzichtet. Denn trotz der Aufrechterhaltung meiner Kunstproduktion unter schwierigen Bedingungen blieben Feedbacks meiner Mitmenschen nahezu komplett aus.
Das ist ernüchternd und zeigt, dass wir wahrlich weit entfernt von jeglicher Utopie sind.
Individualismus und Vereinzelung kennzeichnen den jetzigen gesellschaftlichen Zustand. Die zu Beginn der Pandemie noch sichtbare Solidarität, z.B. in Form von Nachbarschaftshilfe, ist inzwischen dem Diktat der Egomanien und der Hoffnung auf eine Rückkehr zur Ellenbogen-Normalität gewichen.
Die in Vergessenheit geratenen Schutzgötter sind nun selbst, wie auch mein Schutzgott, auf Schutz angewiesen. Ich kann nur hoffen, dass sie ihn erhalten werden
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