Vor und nach der Pandemie – vor und nach dem Tod. Letzteres war und ist das Thema meines Werks „Davor und danach“. Dabei weiß ich lediglich etwas über das Davor. Über das Danach weiß ich de facto nichts und kann nur spekulieren, ob es für mich so etwas wie ein Danach geben wird. Insofern beschränkt sich Danach auf das Wissen der Hinterbliebenen und das, was diese mit dem davor lebenden Menschen verbindet. Wenn ich aber Davor und Danach auf die Pandemie beziehe, will ich auch den Blick auf das lenken, was dazwischen liegt: die Zeit der Pandemie – das Jetzt. Und ich frage mich, was es aus mir macht – aus mir, den künstlerischen Menschen.
Aktuell gibt es einige Kampagnen zur ökonomischen Unterstützung von Künstler*innen. Auffällig dabei ist, dass sich der Fokus vornehmlich auf Bühnenkünstler*innen zu richten scheint. Dabei brauchen auch wir als bildende Künstler*innen eine Bühne. Auch wir brauchen ein Publikum und Menschen, die sich für unsere Werke interessieren und diese nicht zuletzt auch kaufen. Diese Menschen brauchen wir jetzt und in Zukunft.
Die Pandemie ist nur einer von vielen Anlässen, darauf aufmerksam zu machen, dass auch Künstler*innen, um Kunst schaffen zu können, Geld zum Leben brauchen. Deshalb verlangen wir in allen Zeiten angemessene Preise für unsere Werke. Denn von Luft und Liebe können wir Künstler*innen nicht leben.
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