In früheren Zeiten waren die Priesterkönige die allmächtigen Herren der Welt. Mit ihrem astronomischen Wissen konnten sie Mond- und Sonnenfinsternis vorhersagen und Ernteausfälle vorhersehen. Mit der Aufklärung und der Teilhabe an universellem Wissen wurde die Allmacht der Priesterkönige und Magier erschüttert. Die Menschen konnten sich selbst ein Urteil bilden. Nichtsdestotrotz vertrauen heute noch viele Menschen den Worten ihrer Priester, obwohl sie es mitunter besser wissen könnten. Vielleicht ist es Bequemlichkeit, vielleicht aber auch Angst, dass den Worten der Priester mehr zu glauben ist, als alle rationale Einsicht in Vorgängen dieser Welt.
Wir sollten wissen, dass Angst ein schlechter und zumeist auch trügerischer Ratgeber ist. Zugleich aber haben wir nicht zuletzt in den vergangenen Jahrzehnten die Angst als maßgeblichen Ratgeber kennengelernt. So lernten wir mit der Angst vor dem Kommunismus, dem Terrorismus, dem Islam und jetzt mit der Angst vor einem todbringenden Virus zu leben. Nach Beginn der Covid19-Pandemie glaubten wir an so etwas wie uns auf die wesentlichen Dinge dieser Welt besinnen zu können: eine veränderte Klima- und Sozialpolitik. Wir klatschten Beifall für die Krankenschwester und Pfleger, Feuerwehrleute und Supermarktverkäufer und sehen, dass wenn es um eine adäquate Entlohnung der „systemrelevanten Kräfte“ geht, keine Besserung für sie in Aussicht ist. Es sind wieder einmal die Global Player, die aus einer Notlage gerettet werden „müssen“, die für sie selbst nie bestand. Sie nehmen sie die von uns bezahlten Steuergelder entgegen und danken es mit Massenentlassungen. So wird aus einer möglichen neuen Einsicht und Besinnung ein Neustart zu einer neuen rücksichtsloseren Wirtschafts- und Sozialpolitik zum Nachteil von Mensch und Natur kreiert.
Dabei geht es nicht um den Glauben oder Nichtglauben an einen grassierenden Virus, sondern an der Teilhabe an einer demokratischen und transparenten Gesellschaftsordnung, die jedoch zugunsten einer neuen Weltordnung „kurzfristig“ auf Eis gelegt wird. Die Ängste und Verunsicherung die mit der Pandemie einhergehen, nutzen die mit dem Wissen der „Experten“ vertrauten neuen Magier aus, um die neue Ordnung voranzutreiben. Mit dem Fokus auf die Bekämpfung der Virusgefahr verlieren wir indes den Blick auf undemokratische Maßnahmen, die unsere Welt einschneidend und möglichst unumkehrbar verändern soll. Diese können wir gut und gerne auch mit Mund-Nasenschutz und Abstandsregeln erkennen und abzuwehren versuchen. Denn am Ende geht es um uns und eine Welt, wie sie uns gefällt und nicht einigen wenigen „Auserwählten“.
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