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Kuenstler*innen und der Schmerz

Bruchweiden - Gewaesser - Landschaft mit Baeumen im Wasser
Weiden, Acryl auf Mischgewebe, 70 cm x 50 cm, 2020

 „Glückliche Menschen müssen keine Kunst machen,“ glaubt der us-amerikanische Schriftsteller Paul Auster. Er könnte recht haben. Aber bedeutet das im Umkehrschluss auch, Künstler*innen dürfen nicht glücklich sein? Nein. Ich glaube das nicht. Vielmehr glaube ich an die Fähigkeit von Künstler*innen, trotz erlittenem Leid Kunst zu machen. Und ich glaube, dass glückliche Menschen, d.h. Menschen, die mit sich und der Welt im Einklang sind, weniger den Drang verspüren Kunst zu machen. Denn es gibt nichts, was, wie das Leid, es zu überwinden gilt.

 

 

Es bedarf keiner Utopie, wenn der innere und äußere Zustand des Seins vollkommen ist. So ist es auch die Unvollkommenheit des Seins, die wesentlich zur Kunst beiträgt. Utopische Malerei ist daher das Spiegelbild einer unvollständigen Welt, die es zu verändern und vollenden gilt. Daher streben Künstler*innen mit ihren Werken etwas an, dass der eigenen Utopie von Wirklichkeit entspricht. Die Aneignung der Welt, wie sie einem gefällt, ist nur möglich, wenn deren Wunden gefunden und geheilt werden. Ist aber die Welt in den Augen des Künstlers oder der Künstlerin geheilt, ist das letzte Werk vollbracht und endet die Kunst. So beglückt eine imperfekte Welt das künstlerische Herz.

 

 

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