Leonardo da Vinci hätte seine Mona Lisa im Querformat malen sollen. Alle guten Künstler*innen hätten für ihre Malerei horizontale Formate wählen sollen. Ich, der es mit dem heutigen Wissen besser hätte wissen sollen, arbeite viel zu häufig vertikal. Immerhin hat Leonardo das Abendmahl im Querformat gemalt.
Nicht nur bei Instagram muss auf vertikale Bildformate gesetzt werden, um den gesamten Platz auszunutzen. Dabei gibt es keine technische Notwendigkeit für das für Mobiltelefone in der Regel verwendete Hochformat. Bei der Fotografie bietet sich nicht zuletzt aufgrund der runden Kameraoptik eher ein rundes Format an. Kann es sein, dass die Sehgewohnheiten von der Kunst rechteckiger Bilder herrührt? Müssen heute noch, da für die Malerei das Aufziehen der Leinwand einen rechteckigen Rahmen erforderte, vertikale Mobiltelefone produziert werden? Eigentlich nicht, glaube ich. Dennoch ist das Hochformat zum Standard geworden. Horizontale Bilder müssen zwangsläufig gekippt werden, um sie sich ansehen zu können.
Landschaften male ich überwiegend in der Horizontale. Vielleicht lassen sich Landschaftsbilder deshalb auch besser verkaufen. Allerdings wäre es absurd zu behaupten, unsere Augen bevorzugen horizontale Formate. Denn ebenso wie Fotokameras weisen unsere Pupillen eine runde Optik auf. Und ich fühle mich wie ein Fußballer, der sich fragt, wie er das Runde in das Eckige bekommt?
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