Mich alleine der Malerei zu widmen, ist ein Traum, den ich gerne verwirklicht hätte, von dem ich aber zugleich noch weit entfernt bin. Vielleicht stehe ich mir dabei auch selbst im Weg, fehlt mir die Kraft, der Mut, es darauf ankommen zu lassen: darauf, dem Hunger ein Schnäppchen zu schlagen, den Mietzins Mietzins sein zu lassen und die Mahnbescheide der Krankenkasse, des Telefon- und Internet-Anbieters, der Gas-Strom- und Wasserlieferanten auszusitzen. Schaut auf meine Kunst! Doch niemand schaut, weil ich mangels Geld die Werbetrommel nicht rühre und folglich niemand ins Atelier zu Besuch kommt. Derweil stapeln sich Zuhause die Bilder, weil ich nicht alleine die Zeit mit Gedanken an Bildern „verschwende“, sondern auch und tatsächlich den Pinsel schwinge, Farben und Formen auf die Leinwand bringe.
Zeit für die Malerei aufzubringen, ist und bleibt eine Herausforderung. Denn statt zu malen könnte ich etwas Vernünftiges tun, also Geld verdienen. Denn wer gibt schon gerne Geld für etwas aus, dass einfach nur schön oder interessant ist? Schließlich müssen Menschen für Geld hart arbeiten. Und was tue ich? Einfach nur malen? „Dir macht das doch Spaß!“ Mit etwas Geld verdienen, was auch noch Spaß macht? Wo gibt es denn so was? Also muss ich mich nicht wundern, wenn kaum jemand Geld für das ausgeben will, was ich male. Und allmählich wundere ich mich tatsächlich. Denn es gibt sie, Menschen die für das, was ich male, Geld bezahlen und Wert schätzen, was auf dem Markt keinen Pfifferling wert ist. Ist es nicht erstaunlich, in was für einer Welt wir leben?
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