Es sind einige Jahre vergangen, seit ich das abgeerntete Maisfeld in Sieglar gemalt habe. Dabei muss ich immer wieder darauf hinweisen, dass das Bild eine weihnachtliche Landschaft zeigt, die jedoch nichts mit der Vorstellung von weihnachtlicher Landschaft gemein hat. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die „weiße Weihnacht“ eher zu den Ausnahmen zählt. Das Wesentliche an dieser Kulturlandschaft ist, dass die Früchte des Feldes bereits geerntet wurden. Die Erde während des Winters zur Ruhe kommen kann, bevor eine neue Aussaat unternommen werden kann.
Trotz der inzwischen eingetretenen Klimaänderungen gehören die vier Jahreszeiten immer noch zur Ordnung der gemäßigten Klimazone. Der für viele Menschen unliebsame Winter ist ein fester Bestandteil dieser meteorologischen Ordnung, die dem ökologischem Kreislauf und damit auch unserem Leben eine gewisse Stabilität verleiht.
Gerade jetzt, wo der Aufruf zur Weihnachtsgeschäftigkeit die Besinnlichkeit der winterlichen Ruhe im Keim zu ersticken droht, ist es sinnvoll seine eigene Ruhe zu finden, eine Weile durchzuatmen, um im neuen Jahr mit frischer Kraft neue Aufgaben bewältigen zu können. Das jedoch ist ein Geschenk, das sich jede/r nur selbst machen kann.
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