Das, was wir im Augenblick sehen, gehört tatsächlich schon der Vergangenheit an. Unser Versuch, die Gegenwart zu erfassen oder gar festzuhalten, ist eine Illusion. Die Flüchtigkeit unseres Daseins, zeigt sich in der verflüchtigten Gegenwart unserer visuellen Wahrnehmung. Daher bin ich überzeugt davon, dass die Expressivität meiner Malerei im Wesentlichen auf die Flüchtigkeit unseres Daseins basiert.
Im Wesentlichen geht es mir darum, die Lebendigkeit eines menschlichen Abbildes wiederzugeben, die meines Erachtens nur in der Bewegung, d.h. in einer gewissen Unschärfe zur Geltung kommen kann. Dagegen gerät die getreue Wiedergabe in Form hyperrealistischer Malerei nicht zufällig zu einer eingefrorenen Vergegenwärtigung, die sich vor allem im Abbild toter Lebewesen zeigt.
Wenngleich mir die Illusion der Wiedergabe von etwas Lebendigen bewusst ist, gleiche ich mich damit der Illusion von der Gegenwärtigkeit der Augenblicke an. Denn nur mit dieser Illusion, selbst gegenwärtig zu sein, in der Gegenwart zu denken und zu fühlen, lässt es sich leben und Vergessen machen, nichts Anderes als Vergangenes zu erleben: zumindest einen Augenblick.
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