Nach dem Auszug aus einer Wohnung, muss diese in der Regel Besenrein hinterlassen werden. Das gilt auch für Wohnungen verstorbener Menschen. Was dort nicht verwertbar ist, landet auf dem Müll. An diesem Prinzip ändert sich auch dann nichts, wenn es noch Familienangehörige gibt, die sich um den Nachlass des Verstorbenen kümmern können. Es ist erstaunlich, wie wenig unter diesen Voraussetzungen von einem Menschen bleibt.
Verstorbene Künstler sind davon nicht ausgeschlossen. Im Gegenteil. Die Verwertbarkeit künstlerischer Hinterlassenschaften landen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Müll, selten auf einem Flohmarkt und in so gut wie nie bei Kunst liebenden Familienangehörigen oder Kunstsammler*innen.
Was bleibt am Ende von einem Menschen: von seinem Denken, seinen Gefühlen, seinem Handeln? Was bleibt von ihm in der Familie und im Freundeskreis? In der materiellen wie sakralen Welt bleibt nichts als Staub und Asche.
Letztlich werden wir alle unsere Wohnung besenrein verlassen. Denn unser Sein ist nicht für die Nachwelt, sondern für das Jetzt bestimmt. Alles andere verweht wie Asche im Wind.
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Rita (Dienstag, 21 August 2018 16:40)
Ja so ist das wohl..aber es gibt ja Menschen die sich zu Lebzeiten über deine Kunst erfreuen und du selbst natürlich auch.Und manchmal landet der Nachlass auch im Sozialkaufhaus und die nicht so gut betuchten haben dann die Möglichkeit günstig an Kunst zu kommen...auch wenn es vielleicht nur ein Kunstdruck ist.Nichts geht wirklich verloren...es ändert nur seine Konsistenz.�Alles bleibt irgendwie Materie. LG Rita
Willi Büsing (Dienstag, 21 August 2018 17:16)
Verloren geht wirklich nichts. Es verwandelt sich lediglich in Staub.
Aber ich bezweifle sehr, dass "nicht so gut Betuchte" im Sozialkaufhaus nach Kunst Ausschau halten.
Mehr als Geld bereitet Interesse an Kunst den Weg, um an Kunstwerke zu gelangen. Das weiß ich aus Erfahrung.