Seit einigen Wochen regte sich in mir der Wunsch den imaginären Wald, den ich zur Übung gemalt hatte, in Weiß zu malen. Ich hatte sogar von dem Bild geträumt. Und das Ergebnis erschien mir in einem Traum. Nun, da ich meinem innersten Wunsch gefolgt bin, entspricht es nur ansatzweise dem Bild, das mir im Traum begegnete.
Im Grunde genommen handelt es sich um eine sehr einfache Übung. Wofür es ausreicht, ein bereits fertiggestelltes Übungsbild in der Weise mit weißer Farbe zu versehen, dass das Grundmotiv nicht verloren geht. Indes lässt sich nicht verhindern, dass sich dabei die Stimmung ändert. Ob und inwieweit diese Stimmungsänderung gelindert oder verstärkt wird, hängt wiederum von mir selbst ab.
Entscheidend bei dieser Übung ist die Reduktion auf die Farbe Weiß, bei der die Frage der Kontrastierung besondere Bedeutung zukommt. Auch die Farbgebung sowie die Formgestaltung behält, da ich das ursprüngliche Bild nicht vollkommen übermalt habe eine ihr eigene Bedeutung. Vielmehr entsteht das „fertige“ Bild ein zweites Mal. Nun allerdings in Weiß.
Irgendwann werde ich einmal das vollkommene und letzte Bild malen. Und für mich steht fest, es wird weiß sein: vollkommen.
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