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Asynchron

Eiche, Acryl auf Baumwolle, 80 cm x 100 cm, 2012
Eiche, Acryl auf Baumwolle, 80 cm x 100 cm, 2012

Die Bilder, die ich male, sind in der Regel asynchron. Synchronität, wie sie beispielsweise in der Landschaftsarchitektur des Barock zur Anwendung gekommen war, halte ich für meine Malerei vollkommen ungeeignet. In gewisser Weise entspricht die Asynchronität meiner Bilder, auch meiner Art die Welt zu betrachten. Angesichts der Fülle asynchroner Bilder in Fotografie und Malerei, stehe ich jedoch damit nicht alleine da.

 

Offenbar gibt es Gründe dafür, dass asynchrone Bilder sowohl bevorzugt erzeugt als auch bevorzugt betrachtet werden. So wirkte auch der in der Antike von Bildhauern eingeführte Kontrapost weit lebendiger als frühere statisch wirkende Skulpturen. Diese Wirkung wird vor allem durch das Wechselspiel von Ruhe und Bewegung erzeugt. Es verwundert daher nicht, dass sich der Kontrapost auch in der Schauspielkunst durchsetzte.

 

 

Bei all dem ist es erstaunlich, dass die ungleiche Aufteilung des oberen und unteren sowie des rechten und linken Teils eines Bildes für Künstler und Betrachter gleichermaßen ein ästhetisches Gleichgewicht herzustellen vermag. Doch letztlich entspricht dieser scheinbare Widerspruch einer Wippe, welche nur durch ein Ungleichgewicht in Bewegung gerät. Darum werfe ich auch als Maler einiges in die Waagschale, um nicht in einen Stillstand zu geraten und mich stattdessen lebendig zu fühlen.

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