Das goldene Zeitalter

Es ist leider wahr, dass wir nicht im goldenen Zeitalter leben. Ob es einst ein solches gegeben haben mag, ist zu bezweifeln. Auch das biblische Paradies wird weniger einer vergangenen Wirklichkeit als einer Vorstellung entsprochen haben.

Das Interessante und Gute am Goldenen Zeitalter ist die damit verknüpfte Utopie einer vollkommenen Wirklichkeit, die im Widerspruch zu der uns bekannten Realität steht. Zugleich müssen wir uns allerdings fragen, warum wir uns dem goldenen Zeitalter verweigern bzw. wir unser Dasein nicht so gestalten, wie wir es wollen. Oder anders gefragt, warum richten wir unser Leben so schlecht ein?

Nach den allgemein bekannten Theorien zur Menschheitsgeschichte war die Erfindung des Ackerbaus der entscheidende Einschnitt hin zu den heute uns bekannten Gesellschaftssystemen. Vergessen und übersehen wird dabei, dass es nach wie vor, wenn auch kleinere Gesellschaften gibt, die zugleich Ackerbau, Viehzucht und Jagd betreiben und zudem auch noch sammeln. Und im Gegensatz zu der uns vertrauten Zivilisation sind in diesen Lebensgemeinschaften die Geschlechter gleichberechtigt. 

Das Goldene Zeitalter ist so greifbar wie die Utopie einer vollkommenen Gesellschaft real ist. Was hindert uns also daran, es zu verwirklichen?