Einfalt und Vielfalt in der Kunst

Maennlicher und weiblicher Akt
Tanz des Lebens - rot, Acryl auf Leinwand, 80 cm x 100 cm, 2016

Früher war die Zukunft auch besser“, sagte einst Karl Valentin. Das Gleiche ließe sich auch über die Kunst sagen. Wenngleich diejenigen, die das sagen, schnell als ewig Gestrige erscheinen. Dabei liegt die Schwierigkeit vielleicht eher darin, dass zeitgenössische Kunst schwer zu fassen ist. Zugleich mag dies auch in der Vergangenheit nicht anders gewesen sein. Doch der kunsthistorische Filter verschafft uns die Illusion eines überschaubaren Einblicks ins wesentliche Kunstgeschehen der Vergangenheit. Was aber wird zukünftig von der heutigen Kunst übrig bleiben? Welche Werke werden Eingang in die Museen von morgen finden? Wird es überhaupt noch Museen geben?

 

Ich erinnere mich noch gut daran, als Kultureinrichtungen wie Museen, Bibliotheken, Theater und Opernhäuser eine solche Erhabenheit besaßen, dass „kleine Leute“ sich nicht trauten, diesen auch nur nahe zu kommen. Das hat sich zum Glück geändert, auch wenn beispielsweise für die Bayreuther Festspiele nicht wenige Freikarten für „große Leute“ reserviert sind, die sicherlich die hohen Eintrittspreise problemlos selbst bezahlen könnten. Aber so wie sich einst Herr Wagner um die gesellschaftliche Elite bemühte, haben auch die inzwischen geadelten Mitglieder der Beatles, Rolling Stones oder Paul David Hewson alias Bono an die Türen der „hohen Gesellschaft" geklopft.

 

So ist bei aller künstlerischen Vielfalt der Gegenwart die „hohe Kunst“ nach wie vor einer Elite vorbehalten, die die Einfalt zeitgenössischer Kunstauffassung bestimmt. Beuys häufig zitierte Aussage, dass jeder Mensch Künstler sei, verweist vor allem auf fragwürdige Aufnahmekriterien von Kunsthochschulen, die sich trotz seiner damaligen und letztlich auch vergeblichen Intervention in der Düsseldorfer Kunstakademie bis heute erhalten haben.

 

 

Die Kunst ist tot – es lebe die Kunst – es lebe die utopische Malerei!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0