Der Titel bezieht sich nicht auf die Fußballweltmeisterschaft oder andere bevorstehende oder vergangene Großereignisse. Wenngleich es gewissermaßen auch als Großereignis zu bezeichnen ist, was zwischen dem Vorher und Nachher des Lebens liegt. Denn darum geht es mir hier und ging es mir auch bei meinem Bild „Davor und Danach“.
Über das Geschehen im Diesseits vor der eigenen Geburt können Eltern, Großeltern und Historiker Auskunft geben. Zukunftsforscher können allenfalls Prognosen über die weitere Entwicklung nach dem eigenen Todeszeitpunkt anstellen. Über unser Dasein oder Nichtsein vor und nach unserem Leben sind wir allesamt unwissend. Ob wir ahnungslos sind, lässt sich schwer feststellen, da wir auch nicht wissen, ob und inwieweit unsere Ahnung auf den Zustand zutrifft, der vor und nach unserem Dasein liegt.
Trotz des Glaubens an einem Leben nach dem Tod, gibt es darauf keine Garantie. Nichtsdestotrotz gibt es auch Atheisten, die sich beim Älterwerden eine wie auch immer geartete Existenz nach ihrem Ableben erhoffen.
Ich selbst schließe nichts aus. Wie könnte ich auch? Bin ich doch ebenso unwissend wie alle Menschen im Hinblick auf diese Frage. Trotzdem finde ich den Gedanken tröstlich, dass unsere Nicht-Existenz nach dem Tod etwas Gemeinsames mit unserem Nicht-Sein vor unserer Geburt haben könnte. Wenngleich diese Gemeinsamkeit hypothetisch ist, finde ich sie dennoch plausibel. Und der Gedanke gefällt mir, dass ich keinerlei schlechte noch gute Erinnerungen an mein Vor-Leben habe. Warum sollte ich also das, was mich nach meinem Tod erwartet, fürchten? Und falls ich etwas unbedingt noch in meiner Lebenszeit erfahren möchte, sollte ich alles dafür tun, es auch zu tun. Alles Andere wäre ansonsten eine Verschwendung.
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