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Themensuche

Nackter Mann in Rueckenansicht - ueberwiegende Farbe: orange
Tanz des Lebens - orange, Acryl auf Leinwand, 80 cm x 100 cm, 2016

 Picasso soll einmal gesagt haben: „Ich suche nicht, ich finde.“ Ich kann nicht sagen, dass es bei mir genauso ist. Zumal Picasso es in Bezug auf das Neue gesagt hat, dass er zu Schaffen in der Lage gewesen sei. Er war in dieser Hinsicht alles andere als bescheiden und von seiner Genialität überzeugt. Ich bin dagegen weit entfernt, ein Genie zu sein. Der Zweifel, der mich bei allem begleitet, was ich hervorgebracht habe und hervorbringen möchte, ist der Motor für meine weitere Entwicklung. Wobei mich zuweilen das Gefühl überkommt, dass ich mich Rückwärts bewege.

 

Bei der Suche nach einem Thema ist es so, dass sich mir die Themen aufdrängen. Leider geschieht dies nicht in regelmäßig und in einer Zeit, bei der ich sagen könnte, dass sie mir zuflössen. Sie erscheinen eher fragmentarisch, rätselhaft und schüchtern. Wie beim Versteckspiel wollen sie wie Kinder unentdeckt bleiben und zugleich entdeckt werden.

 

Es ist also ein anstrengendes Unterfangen, das sich aufdrängende Thema zu entschlüsseln und aufzuarbeiten. Eine herausragende Frage erscheint mir dabei: Wer bin ich und warum? Wie sich mir gezeigt hat, gibt es nicht die eine Antwort auf die Frage, sondern vielmehr ein Puzzle mit unzähligen Teilen, die oftmals nicht zueinander zu gehören scheinen.

 

Mir geht es dabei wie einem Kind, das von Erwachsenen eine Welt in der Sprache der Erwachsenen erklärt bekommt und nichts versteht. Was bleibt sind Worte wie Blume, Marienkäfer, Himmel, Sonne, Mond und Sterne. Aber die Bedeutung bleibt mir verborgen. Warum bewegen sich die Dinge? Oder warum bewegen die Dinge mich?

 

 

In meinen Bildern suche ich nach Antworten. Und anders als Picasso bleibe ich auf der Suche nach den Geheimnissen des Lebens. Wäre es nicht schade, all dies enträtselt zu haben?  

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Kommentare: 2
  • #1

    Jürgen Eckart (Sonntag, 13 Mai 2018 21:44)

    Aus dem Film "Himmel über Berlin" ist mir nur der eine Satz im Gedächtnis geblieben: Warum bin ich ICH und nicht DU? Das sind aber wie in Ihrem Text Fragen, die wohl grundsätzlich für uns Menschen in unserer teilweisen Beschränktheit nicht zu beantworten sind. Gleichwohl stellen wir uns diese Fragen natürlich immer mal wieder: wie gross ist das Universum und gehts dahinter noch weiter? Warum berührt mich dieses Musikstück und das andere nicht?Und wo eigentlich entstehen Emotionen?Wo kommen meine Gedanken und Ideen her,hab ich sie selbst erzeugt oder aus dem Gedankenkosmos aufgefischt usw, usw. Schön und gut, aber das ändert nichts an der selbstgestellten Aufgabe zu gestalten aus einem inneren Antrieb heraus,so wie sich auch eine Pflanze auch wohl kaum fragt,warum wachse ich?, sondern sie tuts einfach,weil es ihr Programm ist,so wie es Picassos Programm war,immer weiter zu malen, im Vertrauen darauf,dass die Ideen zu seinen Bildern schon kommen werden.Und wenns mal mit der Inspiration hapern sollte,kann man sich immer noch Versuchsanordnungen ausdenken,die der Fantasie wieder auf die Sprünge helfen. Das Schlüsselwort scheint mir das Wort "Vertrauen" zu sein,und natürlich "Geduld" sowie "Selbstbeobachtung". Ist halt alles auch eine Lebensaufgabe.

  • #2

    Willi Büsing (Montag, 14 Mai 2018 00:19)

    Danke, Jürgen Eckart, für diesen erfrischenden Kommentar!