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Baum des Lebens

Baum (Buche) mit einem menschlichem Gesicht
Lebensbaum – Baummensch, Acryl auf Baumwolle, 80 cm x 100 cm, 2011

Den „Lebensbaum“ habe ich 2011 gemalt. Dabei kenne ich den Baum seit mehr als drei Jahrzehnten. Er steht keine 800 m Luftlinie von meiner Wohnung entfernt. Wenn ich wollte, könnte ich ihn jeden Tag besuchen. Verdient hätte er es.

 

Sein Gesicht hat etwas von einem Frosch. Nichtsdestotrotz habe ich nicht nur zum Lebensbaum, sondern auch zum Baummenschen bestimmt. Zugleich ist er für meine Frau und mich unser Familienbaum geworden. Seitdem sind alle unsere Familienmitglieder dazu verpflichtet, sich mit ihm zusammen abbilden zu lassen.

 

Im Vergleich zum Weltenbaum ist unser Lebensbaum natürlich ein Winzling. Das entspricht in etwa auch unserem eigenen Dasein, das im Verhältnis zum universellen Sein kleiner als ein Zwerg ist und nicht einmal die Größe eines Sandkorns erreicht. Aber auch ein Wald würde, ohne die winzigen Bäume, aufhören ein Wald zu sein.

 

 

Der Weltenbaum hingegen beinhaltet all die kleinen Bestandteile des universalen Seins. Und vermutlich käme er, im Gegensatz zu den Bäumen, die zusammen einen Wald bilden, ganz gut ohne uns aus. So haben wir Grund, uns vor der Größe solcher Winzlinge, wie meinem Lebensbaum, zu verbeugen.

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