Unser Leben endet unweigerlich mit dem Tod. Doch so viel wir auch darüber nachdenken, fehlt uns das Wissen darüber, was das ist, was wir mit Tod bezeichnen. Wir haben keine Erfahrung damit gemacht. Und diejenigen, die diese Erfahrung haben, können nicht darüber berichten.
Auch der Gedanke an die Zeit vor unserer Geburt bringt uns keinerlei Erkenntnis. Wir wissen nicht einmal, ob und inwieweit sich der Tod von dem Nichtsein, das unserm Leben vorausging, unterscheidet. Wir haben keine Erinnerung an die Zeit vor unserm Eintritt ins Leben und verbinden weder gute noch schlechte Erfahrungen damit. Ob dieser Gedanke beruhigend ist, kann jeder nur für sich selbst entscheiden.
Kinder fragen angesichts von Fotos, die vor ihrer Geburt entstanden sind, danach, wo sie denn zu dieser Zeit gewesen waren. Letztlich unterscheidet sich diese Frage nicht von der, wo wir sein werden, wenn wir tot sind. Die einfache und ehrlichste Antwort auf diese Frage ist, dass wir es nicht wissen.
Wissen können wir nur das, was nach der Geburt und vor dem Tod liegt. Es ist das, was wir Leben nennen. Wir freuen uns über glückliche Geburten und trauern um die Toten. Wir trauern um den Verlust eines Teils unseres Lebens, den wir mit gestorbenen Menschen teilten. Dieser Verlust von einem nicht wieder herzustellenden Teil unseres Lebens ist das, was uns schmerzt. Denn es gibt nichts wertvolleres als das Leben selbst, das uns vom Tod trennt.
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