Naguals auf dem Tempelhofer Feld

Feld, Fellerche, Wiese, Eidechse, Menschen, Himmel, Horizont, Aeste, Baeume, Licht, Schatten
Auszug aus "Naguals auf dem Tempelhofer Feld", Acryl auf Leinwand, 80 cm x 60 cm, 2023

Auf Nahuatl, die Sprache der Azteken, bedeutet Nagual oder Nahual etwas Verborgenes, Verkleidetes oder Verhülltes. In Mythologien Mesoamerikas sind Naguals an Personen gebundene Schutzgeister, die in pflanzlicher und tierischer Form in Erscheinung treten können. Beim Tod eines Menschen, stirbt mit ihm auch sein Schutzgeist.

 

Hierzulande sind Naguals als Elfen, Nornen oder Kobolde bekannt. In der Regel weisen sie ambivalente Charaktereigenschaften aus. Sie können sowohl dienender Schutzgeist, als auch neckisch und sogar teuflisch sein.

 

Ob Schutzgeister tatsächlich existieren ist im Grunde einerlei, da weder deren Existenz noch Nichtexistenz nachweisbar ist. Somit ist es eine Glaubensfrage und eine Frage für jeden selbst, ob und inwieweit Schutzgeister eine Rolle im Leben spielen sollen oder nicht. Wenn ich will, kann ich also in Dialog mit meinem Schutzgeist treten, der wiederum, so wie ich will, in verschiedenen Formen in Erscheinung treten kann.

 

In meinem Bild "Naguals auf dem Tempelhofer Feld" treten Schutzgeister in Form einer Feldlerche, Eidechse, eines Baums, von Rosensträuchern und Gräsern in Erscheinung. Auch die beiden Menschen können als mein Schutzgeist und mein Zweites Ich erscheinen. Dabei gibt es auf dem Tempelhofer Feld eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen, die es zu entdecken gibt und als Schutzgeist dienen können. Insbesondere ist es der Wind, der auch bei den höchsten Temperaturen für eine erfrischende Brise sorgen kann und dir etwas zuflüstert.

 

 

Natur ist lebendig. Das gilt auch für einen Kulturraum wie dem ehemaligen Flughafen Tempelhof, auf dem sich Natur und Kultur begegnen. Beim Öffnen aller Sinne ist eine Begegnung mit dem eigenen Schutzgeist nur eine Frage der Zeit.

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