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Erdenleben

Nordische Mythologie maennlicher Goetter gegenueber Mutter Erde
Mutter Erde empfängt Ask und Embla, 100 cm x 80 cm, Acryl auf Baumwolle, 2011

Der Glaube an der Beseeltheit der Natur wird gerne belächelt. Dabei kann es keinen Zweifel an der Lebendigkeit unseres Planeten geben. Die Erde lebt und beweist dies nicht zuletzt in ihrer stetigen Veränderung. Zumeist nehmen Menschen dies erst bei Veränderungen wahr, wenn diese ihren eigenen Lebensraum betreffen. Bisweilen frisst Mutter Erde ihre Kinder.

 

Die Erde als Mutter zu bezeichnen ist nahe liegend. Denn sie hat uns hervorgebracht und gibt uns Nahrung. Nichtsdestotrotz wird sie in Vergangenheit und Gegenwart als totes Objekt angesehen, das rücksichtslos verletzt und ausgebeutet werden darf. Die Erde selbst wird dies im Gegensatz zu uns Menschen überleben. Auch die aktuell diskutierte Klimakatastrophe wird letztlich vor allem uns betreffen.

 

So wie die Lebendigkeit der Mutter Erde belächelt wird, trifft dies auch auf frühgeschichtliche wie gegenwärtige Gesellschaften mit fehlender Geschlechterhierarchie zu. Diese wird in den Wissenschaften der Frühgeschichte – wie vor allem der Archäologie - vorwiegend als nicht existent angesehen. Anders gesagt: die Geschlechterdifferenz und die Ausbeutung von Mensch und Natur seien von Anbeginn der Zeit gegeben gewesen. Nach dem Motto: Das war schon immer so und das bleibt auch so!

 

Andere Meinungen und Forschungen sind unerwünscht, weil eine gleichberechtigte Gesellschaft offenkundig weniger wirklichkeitsfremd ist als die Prophet*innen der angeblich schon immer gegebenen Ungleichheit uns glauben machen wollen. Es wäre ein Leichtes, den Reichtum der Erde so zu verteilen, dass alle ausreichend versorgt wären und weiterer Raubbau unnötig werden würde.

 

 

Es ist schon kurios, dass eine verschwindend kleine Minderheit alles tun und lassen kann, um genau das zu verhindern.

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